Waldschratetag

Ein geregelter Tagesablauf spielt bei den Waldschraten des Bruderwaldes eine wichtige Rolle. Vorhersehbare und wiederkehrende Elemente sind essentiell für die emotionale Sicherheit und Orientierung der Kinder. Der Tagesablauf soll, eingebettet in Jahres- und Naturrhythmen, den Kindern eine Lebensorientierung vermitteln, die durch Kontinuität, Vertrauen, Geborgenheit und Naturerleben geprägt ist. Er gliedert sich in folgende Rahmenelemente:

Begrüßung, Morgenkreis, Brotzeit, Freispiel, gezieltes teilweise angeleitetes Beschäftigungsangebot, Rückweg, Schlusskreis

Weg zur Hütte der Walschrate

Der Weg ist wichtige Quelle für Entdeckungen, erste Gespräche, Einstimmungen auf den Tag und Erkennen von Veränderungen in der Natur. Während des Weges soll kein Zeitdruck entstehen, die Kinder laufen ihr Tempo, orientieren sich an den bekannten, durch Bänder markierten Waldhaltepunkten und bekommen die Möglichkeit, sich frei in ihrem Spiel zu entfalten.

Morgenkreis auf der Hälfte des Weges

Dort ist Zeit, diese ersten Erkenntnisse zu besprechen, ein Lied zu singen, ein Gedicht zu sprechen oder die Stille im Wald zu spüren. Der gemeinsame Beginn im Morgenkreis ist wichtig, um sich gegenseitig wahrzunehmen und die Gelegenheit zu haben, Bedürfnisse und Ideen zu besprechen. Unterschiedliche Elemente des Morgenkreises (z.B.: Wetter bestimmen, Kinder zählen…) werden jeden Tag aufs Neue wiederholt, um so eine Beständigkeit und Zusammengehörigkeit der Gruppe und des Kindergartenalltages zu schaffen.

Gemeinsame Brotzeit

Nach dem Händewaschen essen die Kinder ihre mitgebrachte Brotzeit, eine günstige Gelegenheit zur Ruhe sowie zum Gespräch. Auch hier wird die Brotzeit mit einem immer wiederkehrendem Tischspruch begonnen und gemeinsam beendet.

Freispiel und Beschäftigungsangebot

Das Spiel ist für Kinder die ureigene Ausdrucks-, Erfahrungs- und Lernform. Im Umfeld der Waldschrat-Hütte bestimmen die Kinder den Ort, ihre Spielpartner und das Spielmaterial selbst. Das pädagogische Personal begleitet die Kinder dabei „situativ“, nimmt sich zurück, gibt eventuell kleine Impulse und steht für Fragen zur Verfügung. In Form von gezielten Beschäftigungen werden sachbezogene Aktionen durchgeführt. Hierbei haben die Ideen und Anregungen der Kinder Vorrang. Die Auswahl des Angebots ist zudem situationsorientiert, witterungs- und jahreszeitabhängig. Angeboten werden z.B.: Lieder, Kreisspiele, Tänze, Bilderbücher, Gedichte, Rollenspiele, Bewegungs- und Wahrnehmungsspiele. Weiterhin Werken, Bauen, Malen usw. mit Naturmaterialien.  Für die Vorschulkinder werden zudem spezielle Angebote gemacht, wie z.B. Weben, Schreibschwungübungen, mathematisch-logische Rätsel.

Besondere Ereignisse, wie Jahreszeitenfeste, Geburtstage und Ausflüge ergänzen das Angebot.

Schlusskreis und Rückweg

Mit einem gemeinsam gelernten Lied, einem Vers oder einfach in gemeinsam erlebter Stille wird der Schlusskreis gestaltet. Dies ist der Platz, die Erlebnisse eines schönen Tages nochmals zu besprechen und sich zu verabschieden. Wer möchte, kann in dieser Situation mitteilen, was an diesem Tag gut gefallen hat. Diese Fokussierung auf das Gute verhilft dem Kind zu einem guten, runden Abschluss.